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NnEka

(K)ein Artikel über das N-Wort

Eigentlich sollte hier ein Artikel über das N-Wort stehen und warum es gut, sinnvoll und logisch ist, es aus Kinderbüchern wie der „kleinen Hexe“ zu entfernen.

Eigentlich, aber als ich den Artikel „Das hässliche „Neger“ ist tot, tot, tot“ von Georg Diez las, fiel es mir schwer, noch daran zu denken. Denn in dieser Kolumne ist alles gesagt, was es zu diesem Thema zu sagen gibt. Diez beschreibt Punkt für Punkt, warum es eine gute Idee ist, warum das N-Wort aus diesen Büchern verschwinden soll und genauso gut, warum es dazu keine Alternative gibt.

Eigentlich wäre die Sache dann erledigt gewesen, wenn, ja wenn ich nicht auch noch die Kommentare zu dem Artikel gelesen hätte. Oder noch schlimmer, in sprachlich sauberer Form, den Artikel von Jan Fleischhauer „Auf dem Weg zur Trottelsprache„. In diesem Artikel beschwert er sich über allzu politisch korrekte Sprache und kann es gar nicht verstehen, das es keine Negerküsse mehr gibt, aber immer noch Berliner Krapfen. Das sich die Berliner nicht darüber beschweren, ist nicht von der Hand zu weisen, genauso wie mir kein Schwarzwälder bekannt ist, der sich über die Verbindung mit Torte erzürnt.

Eigentlich müssten aber Leute wie Jan Fleischhauer wissen, dass es wenig Worte gibt, die per se böse sind, dass es eher auf den Kontext ankommt. Das verdeutlicht ganz gut dieser Hobbyzoologe, der sich ernsthaft fragt, warum man Einwohner Afrikas nicht als Affen bezeichnen darf, Einwohner Australiens sich aber selbst gerne als Kängurus oder Einwohner Neuseelands als Kiwis bezeichnen. Man würde dem kleinen Evolutionsforscher hier gerne den Rat geben, doch seinen Chef mal als Rindvieh zu bezeichnen. Da die Rindviecher einen Hauptanteil am Aufstieg Europas durch die aufkommende Agrarwirtschaft und Tierzucht trugen, wäre dieser sicher sehr geschmeichelt, so bezeichnet zu werden. Aber zurück zum Thema: Das N-Wort erfüllt diese Bedingung nicht. Dieses Wort wirkt einfach beleidigend und es ist eine Schande, wenn genau dieses Wort in einigen Kommentaren als kulturelles Spracherbe herhalten muss.

Eigentlich hätte Herr Fleischauer auch merken müssen, dass es ihm erst in der Recherche zu seinem Kommentar aufgefallen ist, dass ganz ohne Empörung über „Zensur“ (Das Wort wirkt in diesem Zusammenhang absolut lächerlich) ein anderes Kinderbuch bereits geändert wurde. Ohne, dass es groß aufgefallen ist, gibt es bei Pippi Langstrumpf seit 2009 einen Südseekönig. Dieses Buch hat also anscheinend die Streichung des N-Worts überstanden, ohne Schaden zu nehmen. Wie es auch mit der „kleinen Hexe“ passieren wird.

Eigentlich sollte es auch klar sein, dass ich meinen Kindern später nicht erklären will, warum in einem Kinderbuch dieses N-Wort steht, ja genau das Wort, was Kinder nicht sagen dürfen. Und ich möchte gerne Herrn Fleischauer sehen, wie er mit dem Berliner Krapfen Argument einer Klasse voller Zweitklässler erklärt, warum das N-Wort beleidigend ist, es aber trotzdem in diesem Kinderbuch stehen muss.

Eigentlich wäre es so einfach gewesen für diese Pseudo-Sprachschützer, diese Pseudo-Anti-Zensoren und diese aus der Realität Gefallenen. Hätten sie einfach mal Ishema Kane gefragt. Für die nämlich ist das Buch geschrieben und die findet es „total Scheiße“ dieses Wort in Kinderbüchern zu lesen. Und Recht hat sie, sie bringt es schlicht auf den Punkt. Es ist total Scheiße, genauso wie die Argumente von Leuten wie Fleischhauer oder Greiner, diese Pseudoargumentation mit Zensur und Untergang der Sprachkultur. Es ist total Scheiße, das Streichen des N-Worts mit „kleiner Hexenjagd“ zu betiteln und es ist total Scheiße, so zu tun, als sei das ein ganz normales Wort.

Eigentlich sollte es diesen Artikel ja gar nicht geben, aber manchmal macht mich das N-Wort und die Diskussion darüber einfach wütend und daher gibt es ihn doch.

Diskussionen

5 Gedanken zu “(K)ein Artikel über das N-Wort

  1. Und eigentlich soll es ja der Blog der Gegensätze sein. Hier sei es die Ausnahme, damit keine Missverständnisse aufkommen, in diesem Fall identifiziere ich mich mit jedem einzelnen Wort, das Nneka geschrieben hat!

    Verfasst von Waldemar Pabst | 27. Januar 2013, 13:06
  2. Was für ein unterbelichteter Dünnschiss – linksgrüne Hirnwichse eben …

    Verfasst von B. Lablablubb | 28. Januar 2013, 08:32
    • Drei Beleidigungen in einem satzähnlichem Gebilde mit acht Worten; eigentlich ein ganz netter Ausgangspunkt für eine Diskussion. Allerdings, da es hier auch um Sprache geht, glaube ich ist da ein Problem. So wie du dich ausdrückst, kannst du diesen Artikel und das Thema gar nicht verstehen. Und das wäre Grundvoraussetzung für eine Diskussion oder?
      Und daher, so leid mir das tut, muss ich dir sagen das sowohl der Artikel als auch Thema ziemlich über
      deinem Niveau liegen.

      Oder damit du es auch verstehst: Das ist nix für dich. Sorry.

      Verfasst von NnEka Laphia | 28. Januar 2013, 19:32
  3. Eigentlich sind Sätze die mit „eigentlich“ beginnen eigentlich überflüssig.

    Verfasst von Adam Poznanski | 28. Juni 2013, 20:52

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