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Waldemar

Offene Notiz für Julia Klöckner

Der Antisemitismus-Vorwurf gegen Augstein ist auch nach Ansicht von CDU-Politikerin Klöckner ungerechtfertigt. „Wenn jemand in einer freien Gesellschaft Regierungen kritisiert, ist das sein gutes Recht“, sagte Klöckner an diesem Donnerstag. „Wenn man daraus Antisemitismus ableitet, dann ist das sehr gewagt.“

Stand bei Spiegel-Online.

Sollte das nicht stimmen und Sie heute dementieren, sehr geehrte Frau Klöckner, machten Sie mich glücklich und vergessen Sie dann einfach, was jetzt folgt.

Also:

Hallo Frau Klöckner,

das Gute zuerst. Seit gestern weiß ich, dass meine geliebte Partei eine stv. Vorsitzende namens Julia Klöckner hat. Herzlichen Glückwunsch. Und immerhin haben Sie es sogar auf die Seiten von Spiegel-Online gebracht. Ist doch was.

Weiterhin das Beruhigende. Das besteht darin, dass stv. Bundesvorsitzende der CDU nur in den geringsten Fällen in der Vergangenheit, ich bin seit 1977 in der CDU, etwas zu sagen hatten. Ausnahmen bestätigen nur die Regel. Und in Zeiten, da Mutti eh alles bestimmt und eine politisch diskutierende Partei nicht wirklich gefragt ist, ohnehin nicht. Daher kann ich mich beruhigt nach dem Auskotzen dieser Zeilen wieder hinlegen.

Bei allem anderen allerdings beginnt es zu gruseln. „Wenn jemand in einer freien Gesellschaft Regierungen kritisiert, ist das sein gutes Recht“ Stimmt auffallend. Das ist gewissermaßen ein Inhalt der freien Gesellschaft, Sie haben es mit vollendetem Scharfsinn durchschaut. Das mit der freien Gesellschaft geht jedoch noch viel weiter. Man darf nämliche alles kritisieren, Schwaben in Berlin, die Preise des Pfälzer Weins, sinnfreie Äußerungen stv. Parteivorsitzender und man glaubt es kaum, sogar antisemitische Journalisten. Ist eine ganz tolle Sache, so eine freie Gesellschaft.

„Wenn man daraus Antisemitismus ableitet, dann ist das sehr gewagt.“ Was wollen uns diese Zeilen sagen? Klar, in diesem Land, in dem der Antisemitismus erfolgreich mit bedingungsloser Kapitulation am 08.05.1945  um 23:01 Uhr abgeschafft wurde, kann es den gar nicht mehr geben, weshalb es ungemein gewagt wäre, das Gegenteil zu behaupten. Aber angenommen, es wagte jetzt doch einer, dieser Jude Broder zum Beispiel oder der Zuroff. Dann müßte er einen Bezug haben. Sie behaupten, es läge an der Kritik Augsteins an „Regierungen“. Unterstellen wir, das wäre so, was blühender Unfug ist, aber dazu weiter unten, dann folgern Sie, dass Kritik an Regierungen deshalb nicht antisemitisch sein könnte, weil die freie Gesellschaft sie zulässt? Vielleicht sollten Sie das mehrfach nachlesen, wer weiß, eventuell gelingt es dann sogar, die vollständige inhaltliche Unsinnigkeit dieser Aussage zu erkennen. Aber falls nicht, helfe ich gern auf die Sprünge. Freie Gesellschaften erlauben Antisemitismus, wenn er nicht volksverhetzend ist. Antisemitismus, verehrte Frau Klöckner, beginnt nämlich nicht erst auf der Rampe, auch wenn unsere Vorfahren mit der Gaskammer im Krematorium da unerreichte Maßstäbe gesetzt haben. Er ist etwas völlig Alltägliches und nur weil die Freiheit des Wortes ihn erlaubt, ist es nicht verboten, ihn auch als solchen zu bezeichnen. Was haben wir gelernt? Ist zwar eine tolle Sache, so eine freie Gesellschaft, aber manchmal richtig kompliziert. Besonders wenn eine verständliche und stimmige Aussage dabei herauskommen soll. Ich gebe zu, man läuft immer Gefahr, diese Fähigkeit im Rahmen der Parteisozialisation zu verlieren. Aber glauben Sie mir, lernen Sie es einfach wieder, kommt beim Wähler gut an. Versprochen.

Soweit so schlecht. Aber zwei sinnvoll miteinander verknüpfte Sätze sind schon anstrengend und vielleicht sollte man sie nicht einfach voraussetzen und Ihnen den völlig missglückten Versuch gemein um die Ohren hauen. Was ich aber nun unverschämter Weise wirklich bei einer stv. Bundesvorsitzenden voraussetze, ist die Fähigkeit des Lesens und der Sinnentnahme. Da enttäuschen Sie mich. Ihre einzige Entschuldigung wäre, nie etwas von Jakob Augstein zum Thema gelesen zu haben. Wäre aber auch Bullshit, warum äußerten Sie sich dann dazu? (Weil SPON anrief und Sie sich geschmeichelt fühlten, ich ahne es).

Das Dumme ist nämlich, kein Mensch hat Jakob Augstein einen Antisemiten genannt, weil er „Regierungen“ kritisiert hätte. Btw. warum eigentlich drücken Sie sich derart gewunden aus, haben Sie ein Problem damit, die Worte israelische Regierung in den Mund zu nehmen? Dürfen Sie, die beiden Worte zusammen sind per se nicht antisemitisch. Bestimmt. Aber auch wegen einer Kritik an der israelischen Regierung hat der Walsersohn seinen Preis nicht bekommen. Selbst wenn diese unter dem Begriff Israelkritik bekannte Modeerscheinung schon die Befassung lohnt, besteht sie doch in dieser Form meist nicht aus legitimer Kritik an für falsch gehaltener Regierungspolitik, sondern bewusster Nachrichtenunterdrückung, Falschdarstellung und Diffamierung, gepaart mit obsessiver Verengung der Weltsicht auf ein hessengroßes Land im Nahen Osten. Doch für die Antisemiten TOP TEN hätte das nicht gereicht. Sonst wäre am Ende noch unser gemeinsamer Parteifreund Polenz dabei gewesen, Gott behüte.

Hätten Sie Augstein gelesen oder könnten Sie Gelesenes auch verstehen, dann hätte Ihnen auffallen müssen, dass Jakob Augstein völlig ungeniert und nahezu platt immer wieder primitive antisemitische Stereotype verwendet, durchaus in der Absicht, das deutsche Bauchgefühl zu wecken. Zwei exemplarische Aussagen will ich versuchen, Ihnen darzustellen.

Da war die Sache mit der Grassdebatte. Dieses gekonnte Machwerk, in dem der Greis mit Waffen-SS Jugend auf perfide Weise die Juden gleich zur Gefahr für den Weltfrieden stempelte, klang ja etwas wie Weltjudentum, Täter und Opfer umkehrte, um dann die alten Wiedergutmachungsängste im deutschen Volkskörper zu wecken, durch Hinweis auf die U-Boote. Daran hängte sich Jakob Augstein. Aber weniger verschlüsselt als der Grass. Als hätte jener das Steinchen in den Teich geworfen und die Reaktion darauf ermutigt, einen zweiten Versuch in ungeschminkterer Form zu wagen. Augstein setzte sich an die Spitze und seine Kommentierung der zuvor im Spiegel aufgewärmten U-Bootstory ließ keine Demaskierungswünsche offen. Hatte die Reaktion auf den Artikel gezeigt, dass allein “friedensgefährdende U-Bootlieferungen” doch nur Aufreger beim geneigten Ökopax hervorrufen, machte Augstein es jetzt ganz vulgär, dass man auf den ersten Blick an Satire glauben konnte. Für die deutschen Subventionen fürs U-Boot (übrigens damit auch für die eigene Werftindustrie), suggerierte er, wäre Geld vorhanden, sofern die Juden danach riefen, was dann den armen Schleckerfrauen zur Auffanggesellschaft fehlte. Die inhaltliche Zusammenhanglosigkeit wird ihm aufgefallen sein, nur darauf kam es nicht an, wichtig war eines, auf diese Weise wurden die darauf gestoßen, denen die U-Bootlieferungen solange egal waren, bis Deutschland nicht wieder finanzielle Hilfen an Israel leistete. Das gute alte Wiedergutmachungslamentieren galt es erneut zu provozieren, dass es jetzt selbst der Dümmste raffen musste. Augsteins Anliegen war schlicht, Israelfeinde aller politischen Richtungen gemeinsam mit dem guten alten Antisemiten unter einen Hut zu bringen. Ich erkenne da keine Regierungskritik.

Beispiel zwei. Antisemitismus hat eine Menge mit Verschwörungstheorien zu tun. Sie erinnern sich vielleicht, die Weisen von Zion gab es da mal oder 9/11 Truther, wenn sie behaupten, die Juden hätten das WTC vor dem Einschlag verlassen. Sicher erinnern Sie sich daran, dass kürzlich in Bengasi ein al-Qaida Kommando den amerikanischen Botschafter ermordete und in Khartum unsere Botschaft abgefackelt wurde. Zur Begründung wurde ein lächerliches Filmchen herangezogen, das in den Wüsten wohl täglich auf Youtube zu sehen war. Jakob Augstein hingegen verbreitete seine recht eigenwillige Version: „Kann man sich vorstellen, dass der kriminelle Kopte, der sich das vermutlich im Gefängnis ausdachte, und seine Crew ohne ihr Wissen dafür missbrauchte, in anderem als im eigenen Auftrag handelte? Zumindest traut man den Fundamentalisten im Lager der US-Republikaner und in der israelischen Regierung zu, die unerwartete Schützenhilfe politisch auszunutzen – was sie auch tun.“ Klar, schreibt Augstein nicht, der Jude ist schuld, dermaßen dumm ist er nun auch nicht, nein, diesen Schluss überlässt er voll und ganz dem Leser, doch man muss wirklich den Kopf woanders hin gewendet haben, um das nicht dem Text entnommen zu haben; die jüdischen Verschwörer samt CIA als Drahtzieher. Blödsinn darüber hinaus, weil die vorhersehbare Folge der Botschaftsmorde eher der feige Rückzug des Westens war und nur Nachteile für Israel brachte, denn die Leisetreterei ist voll in den Trend geraten. Wirklich, der antisemitische Klassiker schlechthin. So offensichtlich, dass es einem schon dusselig vorkommt, es dezidiert auszuführen. Als Broder an der Stelle ausrastete, hat Augstein mit gutem Grund den Rechtsweg gescheut.

Das habe ich alles noch bei mir selber geklaut. Hier, hier und hier. Es gibt auch Berufenere, bei denen Sie hervorragend sehr viel mehr nachlesen können, jene deutlichen Unterschiede zwischen Regierungskritik und Antisemitismus à la Augstein. Broder selbst hat die Mühe nicht gescheut, es ausführlich zu tun. Falls der Ihnen zu jüdisch ist, Sie ihn befangen finden, nehmen Sie Reiner Trampert. Altlinksaußen, in der gesamten Debatte völlig außen vor. Seine Darstellung ist eine Detailarbeit, die Sie gern widerlegen dürfen, falls Sie Ihre Äußerungen gegenüber SPON aufrecht erhalten wollen.

Meinen Respekt allerdings hätten Sie, wenn Sie sich entschuldigen würden. Für den Mist, den Sie da verzapft haben. Nicht, dass auch Sie noch zu den heimlichen Trägern des guten Gewissens zu zählen wären, die sich ertappt fühlten.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Schönen Freitag noch.

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Auch veröffentlicht bei Brüh-im-Lichte und World-Media-Watch, verlinkt bei Achgut.

Über Waldemar Alexander Pabst

Undogmatischen Konservativer. Nazifeind, Antikommunist, entschiedener Gegner jedes religiösen Totalitarismus, Rassismus und nicht zuletzt der Verschwörungstheoretiker. Bekennender Israelfreund und das, was man einmal einen “Atlantiker” nannte. Vertritt uneingeschränkt das Gesellschaftssystem der freien Welt. Blog: https://schwarzoderweiss.wordpress.com/

Diskussionen

26 Gedanken zu “Offene Notiz für Julia Klöckner

  1. Zitat
    „Antisemitismus, verehrte Frau Klöckner, beginnt nämlich nicht erst auf der Rampe, auch wenn unsere Vorfahren mit der Gaskammer im Krematorium da unerreichte Maßstäbe gesetzt haben.“

    Meine Frage:
    Sind sie sicher, dass Ihre und die Vorfahren von Frau Glöckner tatsächlich für Errichtung und Betreibung von Gaskammern verantwortlich waren.

    Karl K.

    Verfasst von Karl K. | 4. Januar 2013, 11:21
  2. Man kann über Augstein denken wie man will,aber was er in Sachen Israel von sich gibt,sind allseits anerkannte Fakten. Dass Israel eine Besatzungsmacht in Gaza ist und widerrechtlich Siedlungen baut und die Rechte der Palästinenser missachtet wurde auch von der UNO auf das Schärfste kritisiert. Sind das auch alles Antisemiten? Dass es eine starke Pro-jüdische Lobby in Amerika gibt kann auch der gutgläubigste Mensch nicht von der Hand weisen,ist ja auch nichts schlimmes dran,solange die USA nicht meinen, sämtliche Aktivitäten der israelischen Regierung unterstützen und verteidigen zu müssen. Wenn denn aber jeder Kritiker dieser „Volksraumpolitik“- und gerade die Juden müssten sich doch von so etwas strikt distanzieren-als Antisemit verunglimpft wird,dann kann sich jeder verwirrte Neofaschist beruhigt zurücklehnen,da er ja nicht mehr mit Verbrechern wie Ahmadinedschad,sondern mit Journalisten wie Augstein verglichen wird. Wenn dem aber so sein soll,dann nehmen sie mich als Israelkritiker auch gleich mit auf die Liste.

    Verfasst von werner koch | 4. Januar 2013, 11:46
    • Dieser Ihrer Anregung komme ich doch gern nach, lieber Herr Koch. Zumal ein Kennzeichen des Antisemiten darin besteht, faktenresistent zu sein und nur fixiert das eigene Vorurteil zu wiederholen. Darum das Folgende nicht für Sie, weil Sie eh nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Israel hat sich im Jahre 2005 aus dem Gazastreifen, wo es Ihrer Meinung nach Besatzung ist, vollständig zurück gezogen. Über das Gazastaatsgebilde herrscht die Hamas, die Hamas und nur die Hamas, völlig ungestört. Sie hätte sogar die Möglichkeit gehabt, mit enormen westlichen Hilfsgeldern dort etwas aufzubauen. Zumal Israel Gaza weiterhin mit allem Notwendigen einschließlich Strom versorgt. Krieg und Terror können sie aber besser, weshalb sie sich dafür entschieden haben. Alle Siedlungen, die im Gazastreifen bis August 2005 bestanden, wurden aufgegeben. Gaza ist judenfrei.

      Verfasst von Waldemar Pabst | 4. Januar 2013, 12:19
    • Und wie besetzt Israel jetzt Gaza genau, lieber Werner? Telepathisch vielleicht? Sind Sie Esoteriker?

      Uebrigens, der Grund, dass Sie nicht auch auf der Liste erscheinen ist schlicht der, dass aus Platzgründen nicht jedes noch kleinere Würstchen als Augstein aufgenommen wurde.

      Verfasst von max | 4. Januar 2013, 14:09
  3. Gratulation für diesen Artikel. Dass die Salon-Bolschewisten in den deutschen Medien Augstein beispringen, war klar. Dass die Bürgerlichen das Spiel nicht durchschauen, ist betrüblich.

    Denn die perfideste Form der Lüge ist stets die Auslassung. In der Tat hat Augstein – und hätten Grass sowie Polenz – den Platz auf der Wiesenthal-Liste verdient:

    > Die ständige Konzentration auf Israel nervt und entlarvt die „Friedensfreunde“ als antisemitische Hetzer. Als ob Siedlungen das Hindernis für Frieden wären. In Israel leben Araber – in einem Staat Palästina können Juden leben.

    > Wo ist die obsessive Beschäftigung der Linken mit dem Hass in palästinensischen Schulbüchern? Mit der Benennung von Straßen und Plätzen nach Mördern?

    > Wieso lassen unsere grünlinken Friedensfreunde ständig die Tatsache aus, dass die Hamas – und Teile der PLO – die Besetzung ganz Israels und den Tod von Juden fordern?

    > Wieso lesen wir NIE etwas über die Tatsache, dass Abbas ein Holocaust-Leugner ist und zudem im Moment gar nicht durch Wahl legitimiert?

    > Wieso beschäftigen sich die DKP-, KBW-, Linke- und Grüne-Anhänger in den Redaktionen stets nur obsessiv mit Israel – nicht aber akribisch mit der Frage, wieso es in der islamischen Welt kaum Nobelpreise, fast keine Patente oder Hightech-Erfingunden gibt?

    Hier meine Antworten:

    > Der radikale Islam ist der Verbündete im Kampf gegen die freie Marktwirtschaft.

    > Kommunisten und Islamisten eint die totalitäre Denke. Viele Linke konvertieren deshalb zum Islam

    > Jeder, der sich als Friedensfreund aufspielt, kritisiert lieber vom Strand in Tel Aviv aus Israel. Das ist sicherer als eine todesmutige Reportage im Süd-Libanaon oder im Gaza-Streifen.

    > Es ist heutzutage schlicht sicherer, sich als Freund des Islam zu zeigen – Israel wäre der Freundschaftsbeweis und das Appeasement-Geschenk, das geopfert wird wie einst die Tschechei im Münchener Abkommen

    > Linke hassen den jüdischen Staat, weil sich Israel pro Westen und gegen den roten Block entschied. Dabei hätte es im Kalten Krieg ein Verbündeter sein können – starke Gewerkschaften, sozialistische Kibbuzim
    Doch Israel bevorzugte auch die jüdische vor der kommunistischen Identität

    > Israel belegt schlicht, dass Kommunisten genauso rassistisch sind wie Nazis – und muss deshalb verschwinden.

    Verfasst von Egal | 4. Januar 2013, 13:06
  4. Yep, erstklassig be- und geschrieben.

    Verfasst von E. Mann | 4. Januar 2013, 16:04
  5. Erstklassiger Brief. Leider wird Frau Klöckner intellektuell wohl nicht in der Lage sein, den Inhalt zu erfassen, geschweige denn, eine intelligente Replik zu geben.

    Verfasst von Gort | 4. Januar 2013, 16:54
  6. Herr Pabst, gratuliere, ihr Platz auf der Achse der Peinlichen dürfte damit gesichert sein. Herr Broder hat Ihr Artikelchen als Grundlage einer wenig ritterlichen Attacke auf Frau Klöckner verwendet – Sie können stolz auf sich sein.

    Verfasst von Tjalf Boris Prößdorf | 4. Januar 2013, 16:57
  7. Oh, wusste gar nicht, dass noch jemand in der CDU nicht auf das Gelell vom Polenz und das seiner Kumpelinnen und Kumpel steht, dachte das wäre mittlerweile „common sense“. Da hat der Freitag doch noch einen kleinen Lichtblick…

    Verfasst von David M. | 4. Januar 2013, 18:56
  8. Sollte die eigentliche Zielscheibe der Kritik nicht die öffentlich-rechtlichen GEZ-Medien sein, auf deren Mist der heutige Antisemitismus im wesentlichen gezüchtet wurde?

    Die konsequent, ja penetrant einseitige und stets brutalstmöglich klischeehafte Darstellung des Konfliktes im Nahen Osten mit den jüdischen Israelis als arroganten, gesichtslosen, gepanzerten Klischee-Bösewichten und den Palästinensern als hilflosen, unschuldigen Klischee-Opfern hat nahezu zwangsläufig zur Folge, daß ein großer und weiter wachsender Teil der Bevölkerung nicht zuletzt in Erinnerung der Schmach der Nazizeit die alte Versuchung wiederentdeckt.

    Antisemitismus ist heute dank der konsequenten Arbeit der GEZ-Medien wieder eine breite und populäre Erscheinung, die ich leider auch im privaten Leben nicht mehr ignorieren kann.

    Verfasst von Feldheld | 4. Januar 2013, 20:27
    • Das allerdings ist richtig. Und wurde in meinen beiden Novemberblogs auch nicht vergessen.

      Verfasst von Waldemar Pabst | 4. Januar 2013, 21:03
      • Danke für den Hinweis!

        Leider wird man in der CDU so ziemlich als allerletztes einen Verbündeten finden, wenn es um die ersatzlose Abschaffung des zwangsgebührenfinanzierten Staats-TV geht.

        Verfasst von Feldheld | 5. Januar 2013, 17:23
    • @Feldheld: sehr guter Kommentar ! Vergessen Sie neben den GEZ Medien aber bitte nicht die privaten Sender, die ihr grenzdebiles Unterhaltungsfernsehen in die bildungsfernen Schichten jagen und ebenso einen Beitrag zu dem von Ihnen geschilderten Kausalzusammenhang leisten !

      Verfasst von bestof2012 | 5. Januar 2013, 18:50
      • Privat finanzierte Sender dürfen wegen mir senden, was sie wollen. Ebenso wie jeder Bürger völlig frei selbst entscheiden darf, welche Medien und Programme er konsumiert.

        Verfasst von Feldheld | 6. Januar 2013, 09:29
  9. Respekt, Herr Pabst!

    Mit Ihrer Erlaubnis werde ich den Text ausdrucken und in einschlägigen Parteibüros des Westerwaldes überreichen.

    Sie stehen ab heute in meiner Linkliste (auf der rechten Seite) zur weiteren freundlichen Beobachtung, denn zumindest dieser Text klingt nach einem deutschen Le Penseur (das Original: http://lepenseur-lepenseur.blogspot.de).

    Einige wichtige Fragen stellen sich mir früher oder später immer in Bezug auf „Politiker“: Ab welchem Zeitpunkt verlieren die ihren Bezug zur Realität? Ist die Dummheit von Politikern eigentlich angeboren oder müssen die das erst mühselig lernen? Diese Breitbandversager werden noch nicht mal durch Schmerzen lernen, wer ihre wirklichen Feinde sind!

    Auch hier in RLP hat mittlerweile das Mittelmaß das Sagen. Es hat aber nicht gewonnen, es ist nur übriggeblieben…

    Freundliche Grüße aus dem Westerwald
    Dietmar Burow

    Verfasst von Dietmar Burow | 5. Januar 2013, 00:17
  10. Die Erlaubnis haben Sie.

    Verfasst von Waldemar Pabst | 5. Januar 2013, 00:38
  11. Einfach nur erschreckend, wie Sie und andere den Begriff Antisemitismus inflationär missbrauchen. Und noch mehr verwundert, dass diejenigen, die diesen Begriff jetzt auf Augstein anwenden, offenbar nicht wissen, was er eigentlich bedeutet, obwohl sie sich angeblich tagtäglich mit dieser Thematik beschäftigen. Insofern stellt sich einfach nur die Frage, ob es nicht diversen Kritikern wie Broder wieder mal gar nicht um die Sache geht, sondern nur darum, selbst mal wieder mit reiner Polemik in die Diskussion zu kommen, um irgendwo ein Autorenhonorar abzugreifen oder in einer Talkshow rumzusitzen.

    In Ihrem gesamten Artikel schaffen Sie es an keiner einzigen Stelle, wirklich anhand von Zitaten zu belegen, dass Augstein ein Antisemit ist. Stattdessen werden krude Interpretationen angestellt, was er wie gemeint haben könnte, ohne auch nur einen einzigen Beleg zu liefern. Unterstellen kann man jedem alles, aber wenn Broder oder auch Sie wirklich Journalisten wären, dann würden Sie sich auch mal die Mühe machen, Behauptungen mit Tatsachen (Zitaten) zu belegen, die nicht aus dem Zusammenhang gerissen sind. Diese Leistung wird hier leider nicht erbracht. Das ist schade.

    Augstein mag man mögen oder nicht, aber in solchen Beiträgen wie Ihrem, Herr Pabst, findet eine Diffamierung eines Journalisten statt, die eher nach persönlicher Abrechnung als nach sachlicher Kritik aussieht. Gerne wird das ganze dann auch noch mit der Terminologie aus der NS-Zeit angereichert, um die Polemik weiter zu steigern.

    Fragwürdig wäre auch, wenn Sie als angeblicher politischer Kommentator nicht Frau Klöckner kennen würden. Dann scheinen seriöse Medien nicht zu den von ihnen konsumierten zu gehören, womit Sie sich als jemand entlarven, der sich politisch einfach nicht auskennt und dann braucht man Sie sowieso nicht ernst zu nehmen.

    Na ja, letztlich ist auch die ganze Klöckner-Geschichte wahrscheinlich wieder nur Polemik. Sie haben schon mal von ihr gehört, gell?

    Verfasst von Klaus | 5. Januar 2013, 15:22
  12. Auch der Artikel auf Publikative vermischt wieder auf traurige Art und Weise Kritik an Israel und vermeintlichen Antisemitismus. Wenn das Ihr Maßstab ist, Jens und Herr Pabst, dann würde mich mal interessieren, welche Art von Kritik an Israel überhaupt noch erlaubt ist. Dass sich die Politik Israels in den letzten 15 Jahren und spätestens seit Netanjahu verändert hat, haben Sie wahrgenommen, oder? Darf man so etwas überhaupt sagen?

    Dass man Ihrerseits immer nur „die Welt“ als Quelle und Sprachrohr zitiert bzw. nutzt, spricht Bände. Tut mir leid, für mich ist „die Welt“ leider keine qualitativ-hochwertige Tageszeitung, deren Ziel es ist, unabhängig zu berichten. Von mir geschätztere Medien wie FAZ, SZ oder die Zeit haben bisher wesentlich schlüssigere Argumentationslinien aufgebaut. Auch das, was gestern Herr Wergin in „der Welt“ geschrieben hat, ist eine Ansammlung von Diffamierungen eines Kollegen der FAZ, Nils Minkmar, (hat ja Augstein natürlich nicht gelesen laut Wergin usw.) und von Herrn Augstein. Hauptsache Broder darf immer schön zu Wort kommen in der „Welt“. Als ob es irgendjemanden interessiert, ob der weiterhin auf dem RBB das politische Geschehen kommentieren darf oder nicht.

    Verfasst von Klaus | 5. Januar 2013, 20:38

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